(ehemals Senior Expert bei der Bertelsmann Stiftung)
Vita
In Deutschland soll Bürgerinnen und Bürgern künftig ermöglicht werden, ihre Gesundheitsdaten aus der elektronischen Patientenakte (ePA) der Forschung zur Verfügung zu stellen. Allerdings ist es bisher noch notwendig, dafür eine aktive Entscheidung (Opt-in) zu treffen. Unsere Expertise zu Finnland und Frankreich zeigt: Andere EU-Staaten gestalten eine solche Sekundärnutzung von ePA-Daten nutzerfreundlicher mit einem Opt-out und einfachen Widerspruchsverfahren.
Tech-Giganten sind dank ihrer finanziellen Ressourcen in der Lage, Daten in großen Mengen zu erheben und zu analysieren. Das bringt für eine freie Forschung sowie für Gerechtigkeit und Solidarität große ethische Herausforderungen mit sich. Gelingt es aber, sie zu bewältigen, bieten die Aktivitäten der Großkonzerne ein enormes Potenzial, die Entwicklung eines innovativen Lernenden Gesundheitssystems voranzutreiben. In unserem Auftrag hat ein Team unter Leitung der Ethikerin Prof. Christiane Woopen die verschiedenen Perspektiven und möglichen Ansätze analysiert.
Softwarelösungen zur Auswertung von MRT-Bildern, Apps zum Monitoring von Vitalparametern von Patientinnen und Patienten oder zur Unterstützung der Therapieentscheidung, Systeme zur Optimierung der Bettenauslastung: Tech-Giganten treiben Digitalisierungsprozesse in der Gesundheitsversorgung deutlich voran. Zwar bieten die innovativen Lösungen von Siemens, IBM & Co. ein großes Potenzial hin zu einer verbesserten Versorgung von Patientinnen und Patienten. Gleichwohl geht dieser Wandel mit einer Reihe von Veränderungen in den Gesundheitsberufen sowie Herausforderungen einher. Eine Studie unter Leitung der Ethikerin Prof. Christiane Woopen hat diese jetzt im Detail in unserem Auftrag analysiert.